Finanzen, Marketing und Verträge
Der Bereich der Tagespflege zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus:
Stark reguliert
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- durch teilweise sich widersprechende gesetzliche Vorgaben
- durch fehlende gesetzliche Regelungen, die aber durch die indiviuelle Deutungshoheit der Jugendämter ersetzt wird
- Subjektive, nicht einsehbare Kriterien der Zulassung usw. durch die Jugendämter
Hohes Risiko
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- gesetzlich verankerte Verantwortung
- Haftungsrisiko
- wirtschaftliches Risiko (relativ hohe Anfangsinvestitionen)
- Absicherungsrisiko (Krankheit, Urlaub....)
Unternehmerisches Dilemma
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- unternehmerisches Denken und Handeln sind erforderlich
- unternehmerische Freiheiten jedoch maximal eingeschränkt
- volles unternehmerisches Risiko, jedoch fehlender Zugang zum Markt und den Marktmechanismen
- kaum Möglichkeiten der Preis und Produktgestaltung
- Keine Möglichkeiten zur Vorlumenausweitung um fehlende Preisgestaltungsmöglichkeiten auszugleichen
Mancher mag unterstellen, dass es sich um bewußte Steuerung der Politik handelt mit der Folge, dass sich Tagespflege (zynisch betrachtet) nur als 'Seitenerwerb' für abgesicherte Ehefrauen zu eignen scheint und für niemanden als Lebensunterhaltssicherung. Dies widerspricht jedoch den Aussagen der Politik und den Marktanforderungen einer hochqualifizierten Betreuung mit Förderauftrag, die den Eltern Flexibilität, Verlässlichkeit und Kontinuität bieten.
Wie können also Tagespflegepersonen das hohe Risiko wenigstens teilweise minimieren und für sich eine Transparenz des möglichen Umsatzes (als Lebensunterhaltssicherung) und der entstehenden Kosten erreichen?
Wie jeder Unternehmer, sollten auch die Tagespflegepersonen so transparent und so realitätsah wie möglich, nicht nur ein Konzept über die inhaltlichen Schwerpunkte ausarbeiten, sondern auch die ökonomischen Risiken und Gestlatungsmöglichkeiten aufzeigen. Dies geschieht in aller Regel über einen Businessplan.